In den Windungen meines Sekundengedächtnisses befinden sich Augenblicke, die nur einen Herzschlag lang währen, wie das flimmernde Bild einer Wiese direkt am Fluss.

Mein Gedächtnis; das mir hilft, kurzfristig Details festzuhalten, bringt Erinnerungen nur für einen flüchtigen Moment zum Vorschein. Doch heute, als ich diesen alten, vertrauten Ort betrete, spüre ich, dass etwas nicht stimmt.

Der Platz, auf dem wir so oft saßen, scheint anders, weniger einladend, fast als ob er sich in meiner Abwesenheit verändert hätte. Ein Stich des Zweifels durchfährt mich – habe ich diesen Ort vielleicht schöner in Erinnerung behalten, als er je war?

Mein Gehirn arbeitet unermüdlich, versucht, die Gesichter und den Ort von damals mit dem Jetzt zu verbinden.

Dieser stille Tanz des Erinnerns und Vergessens gestaltet sich wie ein unsichtbares Puzzle, das mein Verständnis von der Welt formt und umformt. /

In diesem Rad der Zeit, aus flüchtigen und beständigen Gedanken finde ich mich wieder, immer auf der Suche nach dem echten Bild der Vergangenheit, navigierend durch das leise Drama des Vergessens und Wiedererinnerns.

Foto-Abzug auf Holz. Acryl-Neon-Farbe auf einem mit KI generiertem Bild gedrukt auf Hahnemühle Fuji Crystal Archive.

60 x 60 cm

Entstehungsjahr: 2024